Impfungen für Auslandseinsätze Jeder Hundeführer muß über die Grundimpfungen verfügen und sollte zudem noch die Grundimpfungen-Zusatzimpfungen haben

Alle anderen Zusatzimpfungen können noch vor dem Flug verabreicht werden


Tetanus            (Grundimpfung - Zusatzimpfung)

Impfungsart: Injektion in den Oberarmmuskel (intramuskulär) Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel bei Säuglingen.

  1. Impfung Tag 0 
  2. Impfung zwei bis vier Wochen später
  3. Impfung nach sechs bis zwölf Monaten

Beginn des Impfschutzes: nach vollständiger Grundimmunisierung sofort

Schutzdauer: zehn Jahre

Schutzrate: nahe bei100 Prozent

Auffrischung: Alle zehn Jahre, im Falle einer Reise werden gelegentlich auch fünf Jahre empfohlen. Schulkinder werden normalerweise im siebenten und 15. Lebensjahr aufgefrischt.

Mögliche Nebenwirkungen: Gelegentlich kann es zu einer lokale Reaktion an der Einstichstelle kommen (besonders dann, wenn die Injektion nicht genau in den Muskel erfolgt).

Besonderheiten: Wenn man einmal gegen Tetanus grundimmunisiert wurde, muss eine Neuimpfung mit Tetanus nie wieder begonnen werden.


Hepatitis A           (Grundimpfung - Zusatzimpfung)


Hier sind zwei verschiedene Impfschemata möglich, abhängig von der erwünschten Wirkungsdauer:

1. Kurzzeitwirkung:

Impfungsart: passive Impfung (Immunglobulin), einmalige Stichimpfung

Beginn des Impfschutzes: sofort

Schutzdauer: hängt von der Dosierung ab (wird mittels Körpergewicht und Reisedauer errechnet), beträgt aber maximal sechs Monate.

Schutzrate: an die 95 Prozent

Mögliche Nebenwirkungen: praktisch keine, gelegentlich kann es zu einer lokale Reaktion an der Einstichstelle kommen.

 

2. Langzeitwirkung:

Impfungsart: aktive Impfung, zwei Stichimpfungen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten

Beginn des Impfschutzes: zwei bis vier Wochen nach der ersten Dosis

Schutzdauer: zehn Jahre nach der zweiten Impfung

Schutzrate: nach kompletter Grundimmunisierung 97 Prozent

Auffrischung: alle zehn Jahre

Mögliche Nebenwirkungen: bis auf milde lokale Reaktionen in der Regel keine

Besonderheiten: wer einmal eine Hepatitis A ("Gelbsucht") durchgemacht hat, benötigt keine Impfung, der Nachweis kann durch eine Blutabnahme festgestellt werden.

Die Impfung gegen Hepatitis A und B gibt es als Kombinationsimpfung! Dabei wird nach folgendem Schema geimpft:

  1. Dosis Tag 0
  2. Dosis nach frühestens zwei Wochen
  3. Dosis nach sechs bis zwölf Monaten

Hepatitis B            (Grundimpfung - Zusatzimpfung)


Impfungsart: Grundimmunisierung durch Tot-Impfstoff :

  1. Impfung Tag 0
  2. Impfung vier Wochen später
  3. Impfung nach sechs bis zwölf Monaten

Beginn des Impfschutzes: circa zwei Wochen nach der zweiten Teilimpfung

Schutzdauer: zwischen einigen Monaten und 20 Jahren, durchschnittlich etwa fünf Jahre.
Die Schutzrate variiert stark, daher ist Personen, die unter einem hohen Risiko leben, eine regelmäßige Blutkontrolle dringend zu empfehlen!

Schutzrate: annähernd 100 Prozent

Auffrischung: je nach Ergebnis der Blutprobe

Mögliche Nebenwirkungen: praktisch keine, gelegentlich kann es zu einer lokale Reaktion an der Einstichstelle kommen.

Besonderheiten: Eine Kombinations- Hepatitis B /  Hepatitis A-Impfung ist möglich


Cholera            (Zusatzimpfung)


Impfungsart: einmalige Schluckimpfung

Beginn des Impfschutzes: nach acht Tagen

Schutzdauer: zwei Jahre

Schutzrate: 90 Prozent

Auffrischung: nur vor einer Reise

Gegenanzeigen: akute fieberhafte Erkrankungen, akute Durchfalls- und entzündliche Darmerkrankungen, beeinträchtigtes Immunsystem

Mögliche Nebenwirkungen: praktisch keine, gelegentlich weicher Stuhl

Besonderheiten: Eine Stunde vorher und nachher keine Nahrung zu sich nehmen! Die Impfung darf nicht gleichzeitig mit Antibiotika oder Malariamitteln gegeben werden. Kein Abführmittel am Impftag einnehmen! Schwangere sollten sich nicht impfen lassen. Bei Kinder unter zwei Jahren ist die Impfung sinnlos, da keine Immunantwort zu erwarten ist. Besonders bei Reisen in Verbreitungsgebiete, in denen die Hygiene schwer einzuschätzen ist, ist eine Impfung gegen Cholera zu empfehlen.


Gelbfieber            (Zusatzimpfung)


Impfungsart: einmalige Stichimpfung unter die Haut (subcutan), Lebendvirus-Impfstoff

Beginn des Impfschutzes: zehn Tage nach der Impfung

Schutzrate: nahezu 100 Prozent

Schutzdauer: zehn Jahre

Auffrischung: nur vor einer Reise

Gegenanzeigen: akute fieberhafte Erkrankungen, Kinder unter einem Jahr, Achtung bei Hühnereiweißallergie! Erkrankungen des Immunsystems

Mögliche Nebenwirkungen: praktisch keine, gelegentlich leicht temporäre Temperaturerhöhungen

Besonderheiten: Die Gelbfieberimpfung ist die einzige Impfung, die manche Länder bei der Einreise verlangen, deshalb muss die Impfung im internationalen Impfpass vermerkt sein! Wegen der Empfindlichkeit des Impfstoffs ist er nur in staatlichen Impfstellen (Tropeninstituten) erhältlich. Der Abstand zur Polioimpfung ist zu beachten: Polio (oral) - Gelbfieber: mindestens vier Wochen; Gelbfieber - Polio (oral): zwei Wochen


Typhus            (Grundimpfung)


Hier unterscheidet man zwei Impfungsarten.

1. Impfungsart: Schluckimpfung, von insgesamt drei Kapseln wird je eine jeden zweiten Tag genommen

Beginn des Impfschutzes: zehn Tage nach Einnahme der letzten Kapsel

Schutzdauer: ein bis drei Jahre

Schutzrate: 67 Prozent

Auffrischung: alle drei Jahre

Gegenanzeigen: akut fieberhafte Erkrankungen, Infektionen des Magen-Darm-Traktes, Erkrankungen des Immunsystems (angeboren oder erworben)

Besonderheiten: Eine Cholera-Schluckimpfung sollte frühestens drei Tage nach der Typhus-Schluckimpfung gegeben werden. Vor, während und drei Tage nach der Schluckimpfung sollen keine Antibiotika oder Abführmittel eingenommen werden.

 

2. Impfungsart: Einmalige Stichimpfung in den Muskel (intramuskulär).

Beginn des Impfschutzes: ein bis zwei Wochen nach der Impfung

Schutzdauer: drei Jahre (die Stich-Impfung ist verlässlicher als die Schluckimpfung)

Schutzrate: 70 Prozent

Auffrischung: alle drei Jahre oder vor einer Reise.

Gegenanzeigen: akut fieberhafte Erkrankungen

Besonderheiten: Wegen der schlechten Wirkung sollten Kinder erst ab dem zweiten Lebensjahr geimpft werden.


Diphterie            (Grundimpfung)


Impfungsart: Grundimmunisierung mit drei Teilimpfungen:

  1. Impfung Tag 0
  2. Impfung zwei bis vier Wochen später
  3. Impfung nach sechs bis zwölf Monaten

Beginn des Impfschutzes: sofort

Schutzdauer: nach der dritten Teilimpfung oder nach einer Auffrischung beträgt der Impfschutz zehn Jahre

Schutzrate: nahezu 100 Prozent

Auffrischung: alle zehn Jahre mit einer Impfung

Besonderheiten: In Deutschland wurden in der Regel alle nach 1945 Geborenen gegen Diphtherie grundimmunisiert. Eine Auffrischung in Schulen erfolgt meist im15. Lebensjahr, die früheste Auffrischung ist daher im 25. Lebensjahr nötig. Die Impfung erfolgt meistens in Kombination mit der Tetanusimpfung


 Polio            (Grundimpfung)


1. Impfungsart: Schluck-Lebendimpfung nach Sabin

Die Grundimmunisierung gegen Polio erfolgt in der Regel als Säugling durch drei Teilimpfungen im Abstand von jeweils vier bis sechs Wochen. Schulkinder werden im siebenten und 15. Lebensjahr aufgefrischt.

Beginn des Impfschutzes: Bei vollständiger Grundimmunisierung sofort.

Schutzdauer: zehn Jahre

Schutzrate: nach kompletter Grundimmunisierung über 96 Prozent

Auffrischung: alle zehn Jahre

Gegenanzeigen: akute fieberhafte und entzündliche Erkrankungen

Mögliche Nebenwirkungen: · praktisch keine

Besonderheiten: Nach einer oralen Polioimpfung ist ein zeitlicher Abstand zu einer weiteren Lebend-Impfung von sechs Wochen einzuhalten.

 

2. Impfungsart: Stich-Tot-Impfung (Salk) in den Muskel (intramuskulär) 

  1. Impfung Tag 0
  2. Impfung zwei bis vier Wochen später
  3. Impfung nach zwölf Monaten.

Beginn des Impfschutzes: bei vollständiger Grundimmunisierung sofort

Schutzdauer: nach der dritten Teilimpfung fünf Jahre

Schutzrate: nach der dritten Teilimpfung mindestens 90 Prozent

Auffrischung: Stichimpfung alle fünf Jahre

Gegenanzeigen: akute fieberhafte und entzündliche Erkrankungen

Mögliche Nebenwirkungen: Praktisch keine, gelegentlich kann es zu einer lokale Reaktion an der Einstichstelle kommen.

Besonderheiten: Die Schluckimpfung ist nur in den Wintermonaten erhältlich und muss vier Wochen vor der Reise gegeben werden. Abstand zu anderen Lebendimpfungen beachten!


Tollwut            (Grundimpfung - Zusatzimpfung)


Impfungsart: Stichimpfung in den Oberarmmuskel (intramuskulär)

Grundimmunisierung:

  1. Impfung Tag 0
  2. Impfung nach einer Woche
  3. Impfung nach weiteren zwei Wochen
  4. Impfung nach einem Jahr

Beginn des Impfschutzes: zwei Wochen nach der dritten Dosis

Schutzdauer: drei bis fünf Jahre nach der Grundimmunisierung.

Schutzrate: praktisch 100 Prozent

Auffrischung: nach drei bis fünf Jahren. Eine Kontrolle der Antikörper ist empfehlenswert.

Mögliche Nebenwirkungen: Gelegentlich kann es zu einer lokale Reaktion an der Einstichstelle kommen.

Besonderheiten: Nach einem Kontakt mit einem an Tollwut leidenden Tier wird wie oben geimpft, nur werden am Tag 0 die beiden ersten Teilimpfungen zusammen gegeben.


Pneumokokken            (Zusatzimpfung)


Impfungsart: Stichimpfung mit Totimpfstoff. Die Immunisierung gegen Pneumokokken erfolgt einmalig

Beginn des Impfschutzes: Der volle Impfschutz ist nach 2-3 Wochen gegeben

Schutzrate: 60-90% 

Schutzdauer: ca. 5 Jahre

Auffrischung: eine routinemäßige Auffrischungsimpfung ist nicht empfohlen, in bestimmten Fällen (z.B. nach Milzentfernung, bei nephrotischem Syndrom) kann eine Wiederimpfung nach 3-5 Jahren erforderlich sein.

Gegenanzeigen: akute fieberhafte und entzündliche Erkrankungen, Allergie gegen Bestandteile des Impfstoffes

Häufige Nebenwirkungen: Rötung, Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Injektionsstelle, leichtes Fieber, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen

Seltene mögliche Nebenwirkungen: hohes Fieber, Lymphknotenschwellungen, Gelenksschmerzen, Hautausschläge

Besonderheiten: Die gleichzeitige Verabreichung mit einer Grippeimpfung ist möglich, die Injektionen sollten aber an unterschiedlichen Extremitäten verabreicht werden


Menginokokken            (Zusatzimpfung)


Impfungsart: Einmalige Stichimpfung unter die Haut (subcutan)

Beginn des Impfschutzes: ein bis zwei Wochen nach der Impfung

Schutzdauer: drei bis fünf Jahre

Schutzrate: rund 95 Prozent

Auffrischung: vor einer Reise

Gegenanzeigen: akute fieberhafte Erkrankungen

Mögliche Nebenwirkungen: praktisch keine, gelegentlich kann es zu einer lokale Reaktion an der Einstichstelle kommen.

Besonderheiten: · Kleinkinder unter 18 Monaten sind nur etwa ein Jahr geschützt


Japan B. Enziphallitis           (Zusatzimpfung)


Impfungsart: Grundimmunisierung durch  drei Stich-Impfungen (Totimpfstoff) unter die Haut (subcutan)

  1. Impfung Tag 0
  2. Impfung nach zwei bis vier Wochen
  3. Impfung nach weiteren sechs bis zwölf Monaten

Beginn des Impfschutzes: zehn Tage nach der zweiten Impfung.

Schutzdauer: sechs Monate nach der zweiten Teilimpfungen, vier Jahre nach der dritten Teilimpfung.

Schutzrate: nach der zweiten Impfung an die 80 Prozent, nach der dritten Impfung an die 90 Prozent.

Auffrischung: Vor einer Reise - bei vollständiger Grundimmunisierung genügt eine Impfung

Gegenanzeigen: Schwangerschaft, akut-entzündliche oder chronisch entzündliche Erkrankungen des Zentralnervensystems.

Mögliche Nebenwirkungen: Praktisch keine, gelegentlich kann es zu einer lokale Reaktion an der Einstichstelle kommen.

Besonderheiten: Die Impfung ist nur in bestimmten Instituten möglich. Kinder bis zum dritten Lebensjahr erhalten die halbe Dosis.


Thrombosen           


Thrombose, was ist das eigentlich?

Bei ganz alltäglichen Verletzungen kann man beobachten, wie das Blut nach einer Weile gerinnt und die Wunde verschließt. Findet dieselbe Gerinnung innerhalb der Adern statt, so spricht man von einer Thrombose. In nur wenigen Stunden kann so ein kleines Gerinnsel zu einem Blutpfropf heranwachsen, der die Adern verstopft.

Bevorzugt bilden sich solche Thrombosen in den Venen der Beine.

Damit kann unbemerkt eine dramatische Entwicklung beginnen. Löst sich nämlich der Pfropfen aus den Beinen und wird über den Blutkreislauf in die Lunge transportiert, so bleibt er dort stecken und führt zu einer lebensgefährlichen Durchblutungsstörung der Lunge, der Lungenembolie. Schlagartig einsetzende starke Brustschmerzen, Atemnot und ein Schockzustand machen jetzt sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

Gefährlich ist eine Thrombose deshalb, weil sie zunächst nur selten Beschwerden verursacht. Gelegentlich können ein Spannungsgefühl in den Beinen, die so genannten "schweren Beine", und leichte ziehende Schmerzen in der Wade erste Hinweise für dieses lebensgefährliche Krankheitsbild sein.

 

Wieso droht Gefahr beim Langstreckenflug?

Mit entspanntem Blick über die Wolken bemerkt der Reisende nicht, welche Veränderungen in seiner Umgebung seinen Körper belasten.

Der Flug in zehn bis zwölf Kilometer Höhe entspricht einem Kurztrip auf einen Berggipfel. Da die Luft in Reiseflughöhe zu dünn ist, um zu überleben, wird der Luftdruck der Kabine auf eine Druckhöhe von 2500 Metern eingestellt. In dieser Höhe ist der Luftdruck natürlich niedriger. Die Folge davon ist, dass sich die Venen ausdehnen, der Blutfluss langsamer wird und die Gefahr der Gerinnung des Blutes steigt.

Jeder Langstrecken-Reisende hat schon erlebt, dass bei der Landung die Füße geschwollen sind und nicht mehr in die Schuhe hinein passen. Das ist die Folge des Druckabfalls.

Aber nicht nur der Luftdruck nimmt ab, auch die Luftfeuchtigkeit, die am Boden etwa 20 bis 30 Prozent entspricht, sinkt hier oben auf dramatische drei Prozent. Das entspricht einem trockenen Wüstenklima. Die Folge: Der Körper verliert Flüssigkeit, das Blut wird dickflüssig, was einen weiteren gefährlichen Faktor für die Entstehung einer Thrombose darstellt.

Weil die Passagiere vor allem in der Touristenklasse regelrecht eingepfercht werden, sind die Venen in der Leiste und Kniekehle während des gesamten Fluges abgeknickt. Das dickflüssige Blut in den Venen fließt dadurch noch langsamer. Auch dieser Vorgang erhöht das Risiko einer Thrombose.

 

Bin auch ich gefährdet?

Der Münchner Flughafenarzt Franz Brettner warnt jedoch eindringlich vor Panik. Thrombose-gefährdet seien besonders ältere Menschen, Übergewichtige, Schwangere, Raucher, frisch Operierte, Frauen, welche die Pille nehmen, und Menschen mit Krampfadern.

Besonders hoch ist das Risiko natürlich bei Passagieren, die bereits eine Thrombose erlitten haben. Diese Risikogruppen müssen aber keineswegs auf Reisen in ferne Länder verzichten, sofern eine ärztliche Untersuchung die Einstufung in eine niedrigere Risikogruppe ergibt und vorbeugende Maßnahmen getroffen werden.

 

Was kann ich tun?

Bewegung ist die beste Prophylaxe gegen eine Thrombose.

Verläuft der Flug ruhig, sollten Sie mindestens einmal pro Stunde aufstehen und sich die Beine vertreten. Ein Sitzplatz am Gang oder an den Notausgängen verschafft die notwendige Beinfreiheit, um durch regelmäßiges Fußkreiseln die Durchblutung der Beine in Schwung zu halten.

Größere Fluglinien bieten mittlerweile Gymnastikprogramme während des Fluges an, wie beispielsweise die Lufthansa in Form von "Flyrobic"-Videos, die in allen Flugklassen laufen. Darin zeigt der Sportmoderator Dieter Kürten isometrische Übungen, mit denen der Blutfluss der Beine in Gang gehalten werden kann.

Ebenso wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Auf einem Flug von Frankfurt nach New York verliert der Körper etwa ein Liter Flüssigkeit. Sie sollten also unbedingt ausreichend trinken. Doch Hände weg vom Alkohol! Dieser erweitert die Venen und führt zu einer Verlangsamung des Blutstromes. Mineralwasser und Fruchtsäfte geben dem Körper effektiver Flüssigkeit und Mineralsalze zurück.

Passagiere mit erhöhtem Risiko sollten unbedingt während des Fluges und noch zwei Tage danach Kompressionsstrümpfe tragen.

Bei hohem Risiko, dazu gehören Passagiere mit Thrombosen, Gipsverbänden an den Beinen und massiven Krampfadern, ist eine Prophylaxe durch die Injektion blutverdünnender Medikamente erforderlich.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Holen Sie sich daher rechtzeitig vor einem geplanten Langstreckenflug kompetenten Rat bei einem Spezialisten für Venenerkrankungen, damit Sie unbeschwert die "Freiheit über den Wolken" genießen können.


Malaria            (Zusatzprophylaxe)


Was ist Malaria?

Malaria ist eine Erkrankung, die durch einzellige Parasiten (Plasmodien) hervorgerufen wird. Sie ist nach wie vor die bedeutendste Tropenkrankheit und kommt weltweit in über 100 Ländern endemisch (s.u.) vor. Malaria verursacht bei 300 bis 500 Millionen Menschen jährlich Neuerkrankungen sowie eine Million Todesfälle. Am meisten sind davon Kinder in Afrika betroffen.

Da die Infektion durch Stechmücken (aus der Gattung der Anopheles-Mücken) übertragen wird, ist ihr Auftreten an das Vorkommen dieser Insekten gekoppelt. Das erklärt eine wetterabhängige Häufung in bestimmten Regionen. Die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die Malaria ist die Dezimierung der Überträger. Zu diesem Zweck werden Feuchtgebiete trockengelegt und Insektizide verwendet.

Die Malaria ist mittlerweile in Nordamerika, Europa und großen Teilen Russlands ausgerottet. In den Tropen ist das trotz großer Anstrengungen jedoch nicht gelungen. Ein zunehmendes Problem ist die Resistenzentwicklung der Plasmodien - hauptsächlich jener, die Malaria tropica (siehe unten) hervorrufen - gegen Chloroquin - das am besten verträgliche und eines der billigsten Malariamittel. Dieser Umstand erschwert eine sicher wirksame und dabei nebenwirkungsarme Behandlung.

In Österreich treten jährlich zwischen 80 und 100 Malariafälle auf. Dies sind importierte Krankheitsfälle - durch Fernreisen in Malariagebiete, meist auf Verweigerung der Prophylaxe oder ganz selten auf Versagen des Medikamentes rückführbar.

 

Wie bekommt man Malaria?

Die Erreger (Plasmodien) werden meist durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke auf den Menschen übertragen. Sehr selten kann Malaria auch durch Bluttransfusionen, Verwendung von gebrauchten Spritzen oder im Rahmen einer Geburt von einer infizierten Mutter auf das Kind übertragen werden.

Wie kommt es zum Ausbruch der Krankheit?

Die Plasmodien gelangen aus den Speicheldrüsen der Mücken in die Blutbahn, sie durchlaufen im menschlichen Körper typische Reifungs- und Vermehrungszyklen, an deren Verlauf die Krankheitserscheinungen gekoppelt sind.

Auf dem Blutweg erreichen sie zunächst die Leber und dringen dort in Leberzellen ein, wo sie sich vermehren. Es entstehen dabei bis zu 1000 Tochterzellen. Dadurch schwellen die Leberzellen stark an und können schließlich zerplatzen, wodurch die Erreger in das Blut gelangen. Erst im Stadium der Infektion der roten Blutkörperchen (Erythrocyten) treten die ersten fassbaren klinischen Symptome auf.

Bei den benignen (gutartigen) Formen sind bis rund zwei Prozent der Erythrocyten befallen, bei der malignen (bösartigen) Form können bis zu 60 Prozent der Erythrocyten befallen sein. In den Erythrocyten kommt es neuerlich zu einer Vermehrung der Erreger (sechs bis 32 Tochterzellen), die Erythrocyten zerplatzen und die dabei freiwerdenden Erreger befallen wieder neue Erythrocyten.

 

Welche Symptome treten auf?

Am Beginn der Erkrankung sind die Symptome der Malaria fataler Weise völlig untypisch.

Fieber, allgemeines Unwohlsein, Übelkeit, Gliederschmerzen etc. stehen im Vordergrund und lassen oft nicht an eine Malaria denken. 

Bei den gutartigeren Malariaformen kommt es später im Verlauf zu einer Synchronisation der Parasitenreifung in den Blutkörperchen und damit zu den charakteristischen Fieberschüben alle 48 (Malaria tertiana) bzw. alle 72 Stunden (Malaria quartana). 

Nur just bei der gefährlichen Form, der Malaria tropica, kommt es nie zu einem wirklich typischen Krankheitsbild. Bei der Malaria tropica kommt es dann auch durch den starken Zerfall der roten Blutkörperchen zu Organsymptomen, die durch Sauerstoffmangel bedingt sind, wie 

cerebrale Malaria (Befall des Gehirns mit bunten Symptomen), cardiale Malaria, gastrointestinale Malaria u.v.a. Dies ist immer ein Alarmzeichen, bedeutet es doch, dass der Organismus den Ausfall an roten Blutkörperchen nicht mehr ausgleichen kann und es zu einer Beeinträchtigung der Organfunktion kommt, ohne Behandlung letztlich sogar mit tödlichem Ausgang. Details siehe unten.

Gleichzeitig beginnt die Bildung von Antikörpern, die bei wiederholtem Kontakt mit einer ausreichenden Zahl von Erregerstämmen zu einem teilweisen und nicht lange anhaltenden Schutz gegen die Erkrankung, nicht aber gegen eine neuerliche Infektion führt. 

 

 Welche verschiedenen Arten von Malaria gibt es?

Man unterscheidet vier verschiedene Arten von Malariaerregern (Plasmodien), die unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen, nämlich

Erreger von Malariaform
Plasmodium vivax  Malaria tertiana
Plasmodium ovale Malaria tertiana
Plasmodium malariae Malaria quartana
Plasmodium falciparum Malaria tropica

Häufigkeitsverteilung und Vorkommen der Erreger:

Erreger

Häufigkeit

 Vorkommen
Plasmodium vivax 

43%

weltweit 16° nördlich. bis 20° südl. Breite, bevorzugt in gemäßigten Zonen
Plasmodium ovale

1%

 vorwiegend Westafrika
Plasmodium malariae

7%

 hauptsächlich Afrika
Plasmodium falciparum

49%

 weltweit in den Tropen

Plasmodium falciparum ist der Erreger der Malaria tropica. Die Malaria tropica verläuft in der Regel schwerer als die anderen Formen, Komplikationen und Todesfälle kommen fast nur bei dieser Form vor. Bei kompliziertem Verlauf wird sie daher auch als Malaria maligna (bösartige Malaria) bezeichnet.

Die anderen Arten der Malaria - Malaria tertiana und Malaria quartana - werden durch Plasmodium vivax, ovale oder malariae hervorgerufen, sie unterscheiden sich durch die Intervalle zwischen den Fieberschüben. Dieser Unterschied kommt durch eine unterschiedliche Dauer des Vermehrungszyklus der Erreger in den roten Blutkörperchen zustande. 

Der Vermehrungszyklus dauert bei Plasmodium falciparum und vivax jeweils 48 Stunden, bei Plasmodium ovale 50 Stunden und bei Plasmodium malariae 72 Stunden.

Folglich liegen bei Infektion mit Plasmodium malariae zwischen den einzelnen Fieberschüben jeweils zwei fieberfreie Tage, das heißt, die Fieberschübe treten jeden ersten und vierten Tag auf, daher der Name Malaria quartana.

 

Was sind die Anzeichen einer Malaria?

Je nachdem, welcher Erreger die Erkrankung auslöst, können bei einer Erstinfektion unterschiedliche Krankheitsverläufe beobachtet werden. Am schwersten verläuft meist die Malaria tropica, hervorgerufen durch P. falciparum, fast alle Malaria -Todesfälle werden durch diesen Erreger verursacht.

Bei Personen, die durch wiederholte Infektionen bereits eine Immunität erworben haben, kann die Erkrankung auch ohne Symptome verlaufen. Die Inkubationszeit - das ist die Zeit von der Plasmodienübertragung bis zum Auftreten von Krankheitserscheinungen - beträgt mindestens sieben und höchstens 50 Tage, in Einzelfällen auch mehr. Die Dauer hängt davon ab, wie lange der Erreger in seiner Ruheform in den Leberzellen verbleibt.

Am Anfang treten meist allgemeine Krankheitsanzeichen auf:

Kopfschmerzen 

Müdigkeit 

Muskel- und Gelenkschmerzen 

Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle 

leichtes Fieber

Nach Ablauf einiger Vermehrungszyklen kommt es bei typischem Verlauf zu

Fieberschüben mit Temperaturen bis über 40° C 

Schüttelfrost 

Anämie (Blutarmut) 

Milzvergrößerung

Bei schwerem Verlauf der Malaria tropica können folgende Komplikationen auftreten:

Krampfanfälle, Verwirrtheit und Koma durch Beeinträchtigung des Gehirns (zerebrale Malaria). Als Ursache dafür werden Gefäßverstopfungen durch verklumpte rote Blutkörperchen und Zuckermangel im Gehirn angenommen. 

Nierenversagen 

Lungenödem oder Lungenversagen 

Gerinnungsstörungen 

Hypoglykämie (Unterzucker) 

Lungenentzündung oder Harnwegsinfektionen durch zusätzliche bakterielle Infektion

Welche Komplikationen können noch auftreten?

Durch die oft sehr ausgeprägte Milzvergrößerung kann es zu einem Milzriss kommen. 
Die Erreger der Malaria tertiana (P.vivax und ovale) können jahrelang in der Leber überleben und zu Rezidiven (Rückfällen) führen.

 

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Wenn bis zu zwei Jahre nach einer Tropenreise eine fieberhafte Erkrankung auftritt, sollt man immer an eine Malaria als Ursache denken und unverzüglich eine Malariadiagnostik veranlassen.

Zum Ausschluss einer Malaria muss über mindestens 24 Stunden alle sechs Stunden Blut abgenommen werden, welches dann als Blutausstrich oder "dicker Tropfen" sofort unter dem Mikroskop betrachtet wird. Im Falle einer Malaria erkennt man in den roten Blutkörperchen die Plasmodien. Da häufig nur ein geringer Prozentsatz der roten Blutkörperchen befallen ist, muss die Untersuchung sehr genau und wiederholt durchgeführt werden.

Es können Antikörper gegen P. falciparum auch mittels eines Streifentestes im Blut nachgewiesen werden, dieser Test ist jedoch nicht vollkommen zuverlässig. 

Mittels eines speziellen Verfahrens (PCR) können Bestandteile der Erbsubstanz der Plasmodien nachgewiesen werden.

Weiters werden im Rahmen der Blutuntersuchung das Blutbild, die Blutsenkung, CRP, die Blutgerinnung, der Blutzucker sowie die Leber- und Nierenwerte bestimmt. 

Bei zerebraler Malaria wird zusätzlich zum Ausschluss einer anderen Ursache für die Symptome eine Liquorpunktion durchgeführt.

 

Wie behandelt man Malaria?

Der wichtigste Faktor bei der Behandlung der Malaria ist der frühzeitige Behandlungsbeginn. 

Die Wahl der Medikamente richtet sich einerseits nach dem Erreger, andererseits nach der Region, in der die Erkrankung erworben wurde.

Diese Unterschiede sind vor allem auf Resistenzentwicklungen (Unempfindlichkeit) der Plasmodien, insbesondere des Plasmodium falciparum, gegenüber Chloroquin in verschiedenen Regionen zurückzuführen. Je nach Ansprechen der Erreger auf dieses Medikament wurden die Malariagebiete von der WHO in drei Zonen eingeteilt .

Benigne (gutarige) Formen der Malaria (durch Plasmodium vivax, ovale oder malariae) werden mit

Chloroquin- Tabletten über drei Tage behandelt. Dieses Medikament wirkt nur gegen die Plasmodien in den roten Blutkörperchen. Plasmodien können in den Leberzellen überleben und eine spätere neuerliche Erkrankung hervorrufen. Um das zu verhindern, wird noch eine Behandlung mit

Primaquin-Tabletten über 14 Tage angeschlossen, welches speziell gegen die Leberformen und Geschlechtszellen (Gameten) wirkt

Bei Malaria tropica mit unkompliziertem Verlauf wird mit Tabletten behandelt:

bei Patienten aus Zone A mit Chloroquin 

bei Patienten aus Zone B mit Mefloquin 

bei Patienten aus Zone C mit Mefloquin, Artemisinin - Derivaten oder Atovaquon plus Proguanil behandelt

Bei kompliziertem Verlauf mit Kreislaufschock, Koma, Nierenversagen, Lungenödem, zerebraler Malaria oder schweren Gerinnungsstörungen ist

Chinin als Infusion über sieben Tage das Mittel der ersten Wahl, bei Verdacht auf Resistenzen wird es mit 

Doxycyclinoder Clindamycin kombiniert 

Alternativen sind: Behandlungsbeginn mit Chinin über 48 Stunden, dann zwölf Stunden Behandlungspause und Abschluss der Therapie mit Mefloquin oder Atovaquon plus Proguanil · Weitere Alternativen bei Multiresistenz: Artesunate plus Mefloquin. 

Da es sich um ein sehr schweres Krankheitsbild handelt, ist eine intensivmedizinische Überwachung und eine, an den jeweiligen Symptomen orientierte Intensivbehandlung notwendig 

Bei Befall von mehr als zehn Prozent der roten Blutkörperchen kann eine Austauschtransfusion erfolgen

Wie kann man sich vor Malaria schützen? - Die Prophylaxe

Die Malariaprophylaxe besteht im wesentlichen aus zwei Maßnahmen, der Expositions- und der Chemoprophylaxe.

1. Die Expositionsprophylaxe:

Ein Standbein der Malariaprophylaxe ist die Expositionsprophylaxe, was die Verringerung der Infektionswahrscheinlichkeit - in erster Linie das Verhindern von einer infektiösen Mücke gestochen zu werden - bezeichnet. Dies ist vorwiegend während der Dämmerung und in der Nacht der Fall. Durch die sehr einfach anzuwendenden angeführten Maßnahmen kann eine Reduzierung der Infektionswahrscheinlichkeit von bis zu 90 Prozent erreicht werden.

Maßnahmen, die diesen Zweck erfüllen:

Tragen von langer Oberbekleidung 

Auftragen von Repellentien (insektenfernhaltende Substanzen) auf unbedeckte Hautstellen

Anbringen von Fenstergittern und Moskitonetzen 

Das Imprägnieren von Kleidung und Moskitonetzen mit Repellentien und Insektiziden (z.B. Pyrethrum) hat sich als eine der wirksamsten Maßnahmen bestätigt.

2. Die Chemoprophylaxe:

Bei Reisen in Malariagebiete sollte unbedingt eine Malariaprophylaxe durchgeführt werden. Das heißt, man soll für die Dauer der gesamten Reise sowie eine Woche vorher und vier Wochen nachher (bei den meisten Präparaten) Malaria-Medikamente einnehmen. Dadurch wird nicht die Infektion verhindert, sonder nur der Ausbruch der Krankheit.

Erwachsene nehmen in Gebieten mit Chloroquin - empfindlichen P. falciparum:

Chloroquin in einer Dosierung von 15mg/kg/Woche als Einzeldosis oder besser über die Woche verteilt.

In Gebieten mit Chloroquin- resistenten (unempfindlichen) P. falciparum:

Mefloquin 250mg 1x/Woche oder 

Doxyzyclin100mg/Tag (ein bis zwei Tage vor bis vier Wochen nach der Reise)

Zur Selbstbehandlung bei Fieber, wenn ärztliche Behandlung nicht sofort erhältlich ist, sollte man auf alle Fälle mitführen:

Atovaquon plus Proguanil Tabletten, zwölf Stück, an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils vier Stück einnehmen.

Prognose

Die Malaria ist eine Erkrankung, die bei rechtzeitiger Behandlung mit den entsprechenden Medikamenten gut und rasch behandelt werden kann. 
Komplikationen und Todesfälle sind in der Regel auf Nichtbehandlung oder einen zu späten Behandlungsbeginn zurückzuführen.


FSME                (Grundimpfung - Zusatzimpfung)

Was versteht man unter FSME?

Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis ist eine entzündliche Erkrankung des Gehirns bzw. der Hirnhäute und wird durch das FSME-Virus ausgelöst. Dieser Erreger wird durch Zecken (Ixodes ricinus, dt. Holzbock) übertragen. In so genannten Endemiegebieten tritt die Erkrankung gehäuft auf - vor allem von März bis November, mit einem Gipfel von Juli bis September. 

 

Wie hoch ist das Risiko, durch den Stich einer infizierten Zecke zu erkranken?

In den einzelnen Naturherden variiert die Durchseuchung der Zecken mit dem FSME-Virus und damit auch das Infektionsrisiko. Es wird geschätzt, dass etwa drei Viertel der FSME-Infektionen mild bzw. gänzlich ohne Symptome verlaufen. Beim Rest der Fälle kann es zu einem charakteristischen zweiphasigen Verlauf kommen - es kann jedoch auch eines der beiden Stadien fehlen. 

 

Wie äußert sich die Erkrankung?

Nach einer Inkubationszeit von etwa einer Woche (bis ca. drei Wochen) kommt es zu Fieber mit grippeartigen Beschwerden:

Kopfweh 

Muskelschmerzen 

Allgemeine Abgeschlagenheit 

Atemwegsbeschwerden 

Bauchschmerzen 

Durchfall

Bei etwa zwei Drittel der Patienten endet die Erkrankung mit dem Rückgang des Fiebers.

Die restlichen Patienten entwickeln jedoch - meist nach einer fieberfreien Periode von ca. einer Woche (sechs bis zehn Tage) - neurologische Symptome. In Einzelfällen geht das erste Stadium aber auch direkt in eine zweite Erkrankungsphase über.

Es kommt zu:

Hirnhautentzündung (Meningitis) 

Hirnentzündung (Meningoenzephalitis) 

Entzündung des Hirn- und Rückenmarkgewebes (Meningoenzephalomyelitis, -radikulitis)

Diese Erkrankungen können sich in starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen äußern. Weiters kann es zu Gangstörungen, Krampfanfällen, Lähmungen und Atmungsstörungen kommen. Ein Großteil der Betroffenen erholt sich wieder vollständig, aber zehn bis 29 Prozent der Patienten mit Meningoenzephalitis bzw. Meningoencephalomyelitis leiden über lange Zeiträume bzw. dauerhaft unter Lähmungserscheinungen, Schwerhörigkeit, verringerter Leitungsfähigkeit, depressiven Verstimmungen oder anderen neuropsychiatrischen Beeinträchtigungen. Bei Kindern ist die Erkrankung im Allgemeinen weniger schwer ausgeprägt. 

 

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Die Diagnose - nur etwa die Hälfte der Patienten gibt an, von einer Zecke gestochen worden zu sein - ist nur unter Zuhilfenahme labordiagnostischer Maßnahmen möglich. Sie dient vor allem zur Abgrenzung gegenüber anderen Infektionskrankheiten mit ähnlicher Symptomatik. 
Die Methode der Wahl zur Sicherung der Diagnose ist der Nachweis FSME-spezifischer IgM- und IgG-Antikörper im Serum des Patienten, die bei Einsetzen der neurologischen Symptomatik fast immer vorhanden sind. 

 

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Da es keine spezielle Behandlung der FSME gibt, ist es für in virusverseuchten Regionen lebende Personen ratsam, sich vorbeugend impfen zu lassen. Dies gilt ebenso für jene Menschen, die in solche Gebiete reisen.  

Infos über die FSME-Impfung

Die Immunisierung gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis besteht aus drei Teilimpfungen. Dabei wird ein Impfstoff, der inaktivierte Viren enthält, in den Schultermuskel injiziert.

1. Teilimpfung 
2. Teilimpfung: nach 28 bis 90 Tagen 
3. Teilimpfung nach neun bis zwölf Monaten

Ein Impfschutz tritt ca. zwei Wochen nach der zweiten Teilimpfung auf. Nach drei Jahren ist eine Auffrischung erforderlich. 

 

Welche Nebenwirkungen können bei der Impfung auftreten?

Die in Österreich gebräuchliche FSME-Impfung wird in den meisten Fällen gut vertragen. Gelegentlich kann es zu örtlichen Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle kommen. Vor allem bei der ersten FSME-Teilimpfung kann es bei Kindern, besonders häufig bei Kleinkindern, am Tag der Impfung oder am Tag danach zum Auftreten von Fieber kommen. Seltener treten allgemeine Symptome wie Kopfweh, Muskel- und Gelenksschmerzen auf. 

 

Wann sollte nicht geimpft werden?

Bei verschiedenen akuten, fieberhaften Infekten und bei bekannten Autoimmunerkrankungen 

Bei einer bekannten schweren Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß oder gegen Bestandteile des Impfstoffes 

In der Schwangerschaft und Stillzeit soll die Impfung aufgrund mangelnder Erfahrungen nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko Abwägung angewendet werden. 

 

Zeckenstich und kein Impfschutz - was kann man tun?

Es steht ein so genanntes FSME-Hyperimmunglobulin (Antikörper) zur passiven Immunisierung zur Verfügung, das möglichst frühzeitig, auf jeden Fall nur innerhalb von vier Tagen (96 Stunden) nach dem Zeckenstich verabreicht werden sollte. Am dritten und vierten Tag nach dem Zeckenstich ist die doppelte Dosis notwendig. Allerdings verhindert diese Maßnahme nicht zuverlässig eine Erkrankung - das Ausmaß der Wirksamkeit ist nicht eindeutig geklärt. Ab dem fünften Tag darf die Gabe des Immunglobulins nicht mehr erfolgen. Da sich etwa die Hälfte der FSME-Patienten nicht an einen Zeckenstich erinnert und die Inkubationszeit bis zu drei Wochen betragen kann, sollte das Immunglobulin nicht an Patienten verabreicht werden, die sich in den letzten drei Wochen in einem Risikogebiet aufgehalten haben.

Kinder dürfen das Immunglobulin erst ab dem 14. Lebensjahr erhalten.

         

 

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.