Wenn ein Hund es sicht nicht gefallen läßt, daß sein Rudelführer ihn überall dort wo er es wünscht untersuchen kann, ist dies ganz eindeutig ein Zeichen für eine mangelhafte Akzeptanz der Rudelposition durch den Hund. Im Hunderudel haben höhere Tiere grundsätzlich immer das Recht dazu rangniedrigere zu beriechen und untersuchen. Hapert es hierbei, indem der Hund sich dagegen wehrt, vielleicht sogar versucht uns dabei zu beißen, so sollte man schnellstmöglich versuchen dies abzustellen. Das Zeigen, das z.B. das Kämmen des Schwanzes dem Hund unangenehm ist, ist durchaus zulässig, solange der Hund dabei keine Aggressionen gegen den Hundeführer zeigt.

Abgesehen davon, daß es dem Hund manchmal nicht mehr möglich ist eine natürliche Fellpflege selber durchzuführen und wir somit diesem Part übernehmen müssen, ist spätestens bei Verletzungen ein ruhiges Verhalten des Hundes bei der Untersuchung absolut notwendig.

Hunde die sich dabei nicht ruhig verhalten, können nur sehr oberflächlich untersucht werden und jede Untersuchung / Körperpflege kann dabei zu Verletzungen beim Hund führen. Ohren säubern, Zecken heraus drehen, Zahnstein Entfernung, Wundversorgungen etc. können nur bei ruhigen Hunden durchgeführt werden.

Während wir selber dies noch abbrechen können wenn der Hund dabei zu unruhig ist, wird dem Tierarzt nichts anderes übrig bleiben als den Hund ruhig zu stellen oder einen Maulkorb zum eigenen Schutz zu verwenden. Dies führt zwangsläufig zu weiterem Stress beim Hund. Als Folge davon evrspannt sich die Muskulatur und Spritzen werden bedeutend schmerzhafter empfunden als im ausgelichenem Zustand.

Muß der Hund ruhig gestellt werden, besteht auch beim besten Tierarzt die Gefahr, daß der Hund die Narkose nicht überlebt - weil es nur möglich war unter Narkose eine Zecke heraus zu drehen....

Läßt der Hund sich vom Hundeführer nicht anfassen um gebürstet oder untersucht zu werden, kann dies nicht allein durch die Anwendung von Druck behoben werden. Die Stellung des Rudelführers wird nicht allein durch körperliche Stärke, sondern vor allem durch geistige Überlegenheit im Sinne von Autorität  gefestigt. Lernt der Hundeführer nicht sein Rolle, dem Hund verständlich, auszufüllen, wird er auch weiterhin nicht akzeptiert werden. Wie dies erreicht werden kann siehe andere Kapitel dieser Seite.

Des weiteren findet sich bei solchen Konstellationen oftmals die Angst des Hundeführers vor dem eigenen Hund.

Ist er schon mal gebissen worden, oder ist die Drohung des Hundes entsprechend stark ausgeprägt führt dies wiederum beim nächsten Mal zu einem noch unsichererem Vorgehen des Hundeführers und zu einem weiteren Erfolg für den Hund. Aus dieser Spirale findet der Hundeführer selber nicht mehr heraus und greift zu Selbstschutz eher zu einer Vermeidungstrategie. Handschuhe, Maulkorb etc. können zwar anfangs hilfreich sein, die Angst vor dem eigenen Hund zu mindern, die Gefahr liegt jedoch eindeutig in der Gewöhnung. Im Laufe der Zeit wird das Vermeiden eindeutig einfacher für den Hundeführer.

Es muß also, auch bei der Verwendung eines Maulkorbes, immer Ziel des Hundeführers bleiben, dies zukünftig auch ohne Maulkorb durchführen zu können. Übungsaufbau müssen beim Hund und beim Hundeführer auf Erfolg gerichtet sein, um bei beiden ein Umlernen erreichen zu können.

Zum Umlernen sind in solchen Fällen zwei Methoden zu erwähnen, Lernhilfen und Ausschleichen sowie Auslöschung.

Welche der beiden Methoden angewandt wird liegt zum einem an der Stärke des Fehlverhaltens, der Hundegröße und zum anderen an den Nerven des Hundeführers. Beide Methoden jedoch müssen bis zum Ende durchgeführt werden, da ansonsten eine verstärkung des anfänglichen Problems unausweichlich ist.

Lernhilfen und Auschleichen:

Bei dieser Methode geht es einfach ausgedrückt darum, unerwünschte Reaktionen des Hundes langsam dadurch abzubauen, das genaue gegenteilige vom Hundeführer selber gestellt und anschließend belohnt werden. Zeigt der Hund Zeichen der Aggression wenn er gebürstet werden soll, indem die Ohren aufgestellt und die Lefzen zurückgezogen werden, reagiert der Hundeführer derart, daß er selber die Ohren des Hundes zurück legt und dabei z.B. das Wort "Sachte" verwendet. Bleiben diese nur kurzfristig unten, wird dies sofort vom Hundeführer belohnt. das Gleiche wird mit den Lefzen des Hundes gemacht. Lernhilfe ist dabei das Zurücklegen der Ohren (ähnlich dem anfänglichem Druck auf die Kruppe beim Sitz)

         

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