Verhalten im Einsatz

Alarmierung

Einsatzgepäck

Verhalten am Einsatzort


Einsatzgepäck des Suchhundeführers enthält:

  • Funkgerät
  • Helm mit PETZL Helmlampe und Ersatzakkus                              
  • MagLite Stablampe und Ersatzakkus   
  • orangefarbene Sicherheits Regenjacke und Hose                       
  • Handschuhe                                          
  • Staubschutzmaske                                 
  • Wasser und Wassernapf, Elektrolytpaste Hund                                                
  • Sicherungsgeschirr für den Hund

Der Sicherheitsoverall des Suchhunde- führers enthält:

  • Kompass und UTM Schablone        
  • Schreibmaterial                             
  • 1. Hilfe Material                                 
  • Pfotenschutz                                    
  • Trillerpfeife                                     
  • Messer                                             
  • persönlichen Bedarf

Der Bergerucksack der Staffel enthält:

  • Einmalbergetuch                                     
  • Abseilgeschirr Mensch                          
  • Abseilgeschirr Hund                              
  • 50 Meter Seil,                            Karabiner, Umlenkrolle, Seilbremse       
  • Beatmungsmaske                                 
  • 1. Hilfe Päckchen incl. Schienen

Im Einsatzfahrzeug vorhanden:

  • UTM Kartensatz des Einsatz- gebietes                         
  • Ersatzfunkgeräte und Akkus           
  • Photoapparat und Filme                      
  • Ersatzkanister

Nach jeder Übung. vor allem aber nach jedem Einsatz ist das Einsatzgepäck auf Vollständigkeit zu überprüfen und wieder griffbereit  aufzubewahren


Alarmierung

Die Alarmierung der Suchhundestaffel erfolgt direkt über Handy an die Einsatzleiter. Von dort direkt über Handy oder Scall an die einzelnen Suchhundeführer.

Im Einsatz besteht auch dann ein Kontakt zwischen Leitstelle, EL und Suchhundestaffel, wenn ein Funkkontakt über 2-M Betriebsfunk oder BOS nicht möglich ist.

Vorteile:

Eine Direktalarmierung ist ohne großen Kosten möglich. Die Alarmierung ist unabhängig von der Person und deren Aufenthaltsort. Nicht die Person sondern die Handynummer wird alarmiert. Im Prinzip kann so eine Leitstelle unabhängig vo Personal oder Standort betrieben werden.

Nachteile:

Im Funkschatten ist eine Alarmierung über Handy nicht möglich. Per Rufumleitung an die Handynummer des zweiten Einsatzleiters kann dies vermieden werden


Einsatzvorbereitung regional

Da die Suchhundestaffel nicht in den Katastrophenschutz des Landes integriert ist, benötigt sie für die Anfahrt zum Einsatzort mehr Zeit als beim Fahren mit Sondersignal.

Um die Vorlaufzeit zu verkürzen müssen die Suchhundeführer

  • an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr über Handy oder Scall erreichbar sein
  • immer ein komplettes Einsatzgepäck bereit halten
  • ihr Fahrzeug so ausrüsten, daß dieses immer einsatzbereit ist (z.B. voller Ersatzkanister etc.)

Bei der Alarmierung sind sich Art der Suche, Ort, Zeitpunkt und eventuell Anfahrtsweg zu notieren. Fragen über nähere Hintergründe des Vermisstenfalles sind zu unterlassen. Für diese Informationen besteht bei der Einsatzbesprechung noch genügend Zeit.


Anfahrt

Die Suchhundestaffel hat nicht die Berechtigung einer beschleunigten Anfahrt. Ausgenommen bei der Voraus- fahrt eines Polizeifahrzeuges.

Trotzdem muß der Einsatzort, je nach Vermisstenfall, oftmals so schnell wie möglich angefahren werden. "Schnell" heißt in diesem Zusammenhang "Sicher". Für den Suchhundeführer gelten hierbei ganz normal die Regeln der StVO wie bei anderen Verkehrsteilnehmern auch.

Wenn der Suchhundeführer andere Verkehrsteilnehmer dennoch auf den Grund seiner beschleunigten Fahr- weise hinweisen will, kann es dies dadurch erreichen, daß er folgenden Fahrzeugmarkierungen verwendet:

  • Magnettafeln mit der Aufschrift "Suchhund im Einsatz", gespiegelt für die Motorhaube, normal für den Heckbereich
  • das Verwenden einer gelben Rundumleuchte ist genehmigungspflichtig und darf auch dann nur zur Sicherung eines Unfalls etc. eingesetzt werden
  • das Verwenden eines beleuchteten Schildes auf dem Dach des Autos, mit gespiegeltem Schriftzug nach vorne und normalem Schriftzug nach hinten, ist insbesondere bei der Verwendung eines Rundumblinklichtes / Stroboskops, verboten
  • das Verwenden einer roten Leucht- oder Laufschrift mit gespiegeltem Schriftzug im Innenbereich bei der Frontscheibe ist ebenfalls verboten
  • das Verwenden des Warnblinkers ist sinnlos, da andere Verkehrsteilnehmer lediglich die Warnblinker bemerken, jedoch mit diesem Signal nicht anfangen können

Lediglich bei der Anfahrt im Konvoi können beim ersten und letzten Fahrzeug Warnblinker verwendet werden, wenn die Fahrzeuge zusätzlich mit Licht und einer Fahne gekennzeichnet sind.

Beim Eintreffen am Einsatzort sind die Fahrzeuge so zu parken, daß keine anderen Einsatzfahrzeuge behindert werden.


Verhalten am Einsatzort

Trotz des eventuellen Einsatzstresses muß der Suchhundeführer umsichtig verhalten. Dazu gehört:

  • den Hund an geeignter Stelle kurz pinkeln lassen
  • dem Hund die Kenndecke anlegen
  • den Hund wieder in`s Auto bringen oder an geeigneter Stelle anbinden
  • sich komplett ausrüsten
  • mit angeleintem Hund zur TEL gehen, notfalls durchfragen, und sich dort melden. Ausgenommen andere Suchhundeführer sind schon vor Ort
  • während der Einsatzbesprechung den Hund angeleint halten
  • alle wichtigen Punkte der Einsatzbesprechung schriftlich festhalten
  • den Einsatz erst auf Anweisung des EL der Suchhundestaffel beginnen. Eine Ausnahme gilt wenn die TEL einen sofortigen Einsatz anfordert, der Suchhundeführer der Lage auch allein gewachsen ist und die anderen Suchhundeführer nachweisbar nicht in nächster Zeit vor Ort eintreffen können. Außer bei der Verschüttetensuche sollte eine Einsatz daher erst erfolgen wenn genügend Suchhundeführer vor Ort sind.

Nach Möglichkeit sollte ein geeigneter Helfer dazu ausgebildet werden, die TEL im Einsatz zu unterstützen, da oftmals der konkrete Einsatz von Suchhunden, die Einsatztaktiken der Suchhundestaffel, die Fähigkeiten der Suchhunde und ihrer Partner  der TEL relativ unbekannt sind.

Dieser Helfer muß über die Qualitäten eines Einsatzleiters verfügen, da von seinen Entscheidungen der Einsatz der Suchhunde und anderer eingesetzter Kräfte abhängig ist.


Die Anweisungen des EL der Suchhundestaffel sind zu befolgen, da er die Verantwortung für den Einsatz der gesamten Gruppe trägt. Der EL teilt den Teams die Suchgebiete und den Helfern deren Aufgabengebiet zu . Diskussionen sind dabei möglichst zu unterlassen, jedoch sollte der EL von den Suchhundeführern auf wichtige Punkte hingewiesen werden.

Entfernung vom Einsatzort, Änderungen im Funk, notwendige Änderungen der Suchaufgabe, etc.  müssen dem EL unbedingt mitgeteilt werden.


Bei Pausen sollte zuerst für die Hunde gesorgt werden und dies an einem Platz, wo dies in Sicherheit möglich ist.


Wenn in den Pausen Bilder gemacht werden, ist dafür zu sorgen, daß

  • dabei niemand behindert wird
  • der Hund sicher verwahrt ist
  • die Bilder nur unter dem Aspekt der Dokumentation gemacht werden
  • Bilder von Toten grundsätzlich nicht gemacht werden

Passanten, Schaulustigen und der Presse gegenüber sollen sich die Suchhundeführer gegenüber reserviert verhalten. In manchen Fällen (Flächensuche) ist eine grob gefasste Information von Passanten durchaus ange- bracht.

Für Presseinformationen steht zu geeigneter Zeit ein Sprecher der Einsatzleitung zur Verfügung.


Die Aufgabe des Suchhundeführers ist die Suche nach dem Vermissten und nicht das Streben danach morgen in der Zeit- ung zu erscheinen. Wer dies braucht sollte dringendst seine Motivationen überprüfen. Das gleiche gilt für das Finden des Vermissten. Wer ihn findet ist dem Vermissten vollkommen egal -  Hauptsache er wird gefunden. Um dies zu erreichen muß der EL seine Teams nur nach dem Gesichtspunkt einsetzen, wer ist jetzt im Augenblick in dieser Situation der geeignetste.


Ein Kontakt mit Angehörigen des Vermissten sollte nur durch einen geeigneten Suchhundeführer / EL erfolgen, der über entsprechendes Einfühlungsvermögen verfügt und dem Stress gewachsen ist.


 

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.